Bewusste Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Täter die Gefährlichkeit seines Verhaltens und die mögliche Verwirklichung des Tatbestands (im Gegensatz zur unbewussten Fahrlässigkeit) erkennt, aber pflichtwidrig auf einen guten Ausgang vertraut.
Schwierigkeiten ergeben sich bei der Abgrenzung zwischen bewusster Fahrlässigkeit und bedingtem Vorsatz. Nach der Rechtsprechung zeichnet sich bewusste Fahrlässigkeit dadurch aus, dass der Täter ernsthaft und nicht nur vage darauf vertraut, der tatbestandliche Erfolg werde nicht eintreten
(BGH 4 StR 399/17). Hierfür ist die Frank'sche Formel als Faustregel nützlich:
Na wenn schon⇒ bedingter Vorsatz
Es wird schon gut gehen⇒ bewusste Fahrlässigkeit
Der Unterschied zwischen bewusster und unbewusster Fahrlässigkeit hat nur auf der Ebene der Strafzumessung Bedeutung.
→ FAQ: Bewusste Fahrlässigkeit
→ Video: Bewusste Fahrlässigkeit in 49 Sekunden
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Was heißt bewusste Fahrlässigkeit?
Gibt es eine gesetzliche Definition der bewussten Fahrlässigkeit?
Wofür hat die Abgrenzung zwischen bewusster und unbewusster Fahrlässigkeit Bedeutung?
▸ Definition · Bewusste Fahrlässigkeit
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▸ Frank'sche Formel · Subjektive Vorstellung
Bedingter Vorsatz | Unbewusste Fahrlässigkeit | Erfolg
→ Prüfungsschema Vorsatz/Fahrlässigkeit
→ Prüfungsschema Fahrlässigkeit
→ Crashkurs Fahrlässigkeit
→ BGHSt 7, 636: Lederriemenfall
→ BGH 4 StR 399/17: Berliner Raserfall
→ Sebastian Rombey: BGH: Kriterien zur Abgrenzung von Eventualvorsatz und bewusster Fahrlässigkeit