Die fahrlässige Mittäterschaft ist ein umstrittenes Zurechnungsprinzip für den Fall, dass mehrere Personen gemeinsam einen Erfolg fahrlässig herbeiführen. Diese rechtliche Konstruktion ist letztlich auf vermeintlich ungerechte Ergebnisse durch die Anwendung des Grundsatzes in dubio pro reo zurückzuführen.
Beispiel: A und B wollen Gegenstände aus einer dunklen Halle stehlen. Sie benutzen Streichhölzer, um Licht zu haben, werfen diese nach Gebrauch unachtsam weg. Es kommt zu einem Feuer. Es kann nicht nachgewiesen werden, welches Streichholz den Brand verursacht hat. Fahrlässige Brandstiftung (§ 306d StGB)?
Gibt es eine fahrlässige Mittäterschaft?
Fahrlässigkeit | Mittäterschaft | Fahrlässige Teilnahme | in dubio pro reo
→ Joachim Renzikowski: Die fahrlässige Mittäterschaft (PDF)
→ Ingeborg Puppe: Wider die fahrlässige Mittäterschaft (PDF)
→ Myoungsu Ko: Fahrlässige Mittäterschaft und Schuldprinzip (2021) | amazon.de
→ Jacob Böhringer: Fahrlässige Mittäterschaft · Ein Beitrag zum Verhältnis von Zurechnung und Beteiligung bei Vorsatz- und Fahrlässigkeitsdelikten (2017) | amazon.de
→ Erik Kraatz: Die fahrlässige Mittäterschaft · Ein Beitrag zur strafrechtlichen Zurechnungslehre auf der Grundlage eines finalen Handlungsbegriffs (2016) | amazon.de
· · ·
Strafrecht Definitionen > Beteiligung > Täterschaft > Mittäterschaft > Fahrlässige Mittäterschaft | Tatherrschaft