Die historische Auslegung (genetische Auslegung) fragt bei der Interpretation von Rechtsnormen danach, was der Gesetzgeber bezweckt hat. Entscheidend für diese Art der Auslegung ist der historische Wille des Gesetzgebers, der zum Beispiel in der Entstehungsgeschichte eines Gesetzes zum Ausdruck kommt.
Bei der historischen Auslegung im weiten Sinne wird der allgemeine geschichtliche Zusammenhang betrachtet, also beispielsweise der gesellschaftspolitische Hintergrund und damalige Interessenskonflikte. Für die Analyse des historischen Willens des Gesetzgebers können zum Beispiel Drucksachen und Protokolle des Bundestags, Entwürfe oder Motive des Gesetzes herangezogen werden. Auch der allgemeine geschichtliche Zusammenhang spielt eine Rolle:
Wie geht die historische Auslegungsmethode vor?
Wie lässt sich der historische Wille des Gesetzgebers herausfinden?
Auslegungsmethoden | Grammatische Auslegung | Teleologische Auslegung | Systematische Auslegung
→ lecturio.de: Historische Auslegung
→ Jens Ph. Wilhelm: Einführung in das juristische Denken und Arbeiten: Die historische (bzw. genetische) Auslegung (4.2 c, S. 24) (PDF)
→ Felix Jocham: Kurzeinführung in die Methodenlehre: Was versteht man unter historisch-genetischer Auslegung? (S. 3) (PDF)
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